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aventures5.12.2025

🌙 Die Gärten von Hypnos — Episode 3 - Die Kammer der Schlafenden Blumen

🌌 Der Duft der Stille

Oraclia ging weiter, getragen vom Flüstern eines windlosen Windes. Seit sie den zweiten Bogen überschritten hatte, schien der Garten sich auf sich selbst zurückgezogen zu haben, als halte er den Atem an. Hier hatte sogar das Licht einen Duft: den eines Erinnerungsstücks, das man nie erlebt hat, den eines Traums, der vergessen wurde, bevor er überhaupt begann.

🌸 Die Kammer der Schlafenden Blumen

Die Lichtung öffnete sich plötzlich, kreisrund, perfekt. In ihrer Mitte lag ein riesiges Beet aus durchscheinenden Blumen, schwebend zwischen Blüte und Schlaf. Ihre Blütenblätter pulsierten langsam, wie zerbrechliche Herzschläge. Oraclia spürte eine Vibration in ihrer Brust. Ein sanftes… fast vertrautes Gefühl.

„Du betrittst die Kammer der Schlafenden Blumen“, murmelte eine Stimme.

„Hier ruhen die Träume, die ihren Träumer noch nicht gefunden haben.“

Sie drehte sich um: ein winziges Wesen, so leicht wie eine Papierlaterne, schwebte über dem Boden. Sein Körper bestand aus irisierender Nebel; seine Augen, zwei kleine nächtliche Glutstücke.

Es war ein Hypnoli, Wächter der umherwandernden Träume.

🌙 Die Waisenträume

Der Hypnoli lud sie ein, näher zu kommen. Oraclia legte ihre Hand auf die erste Blume. Eine Welle durchfuhr ihren Geist — eine kurze, brüchige, unvollständige Vision:

• ein Kind, das durch einen Schattenkorridor rennt,

• ein silbergefiedertes Vogel, das im Nebel ertrinkt,

• eine Stimme, die wiederholt: „Komm zurück… komm zurück…“

Sie zog die Hand zurück, erschüttert.

„Diese Visionen suchen einen sicheren Hafen“, erklärte der Hypnoli.

„Der Garten schützt sie, bis eine Seele bereit ist, sie zu empfangen.“

Oraclia verstand nun, dass diese Blumen keine Pflanzen waren. Sie waren Möglichkeiten. Fragmente des Schicksals.

🌫️ Der Atem des Schlechten Traums

Ein Schauer durchfuhr plötzlich den ganzen Garten. Die Blumen schlossen sich, wie verängstigt. Der Boden begann zu vibrieren — zuerst sanft, dann mit Nachdruck.

Der Hypnoli wurde blass. „Der Atem des Schlechten Traums… er naht.“

Ein dunkler Nebel schlich zwischen den Bäumen hindurch. Er schien lebendig, hungrig.

Oraclia spürte, wie ihr Hals sich zusammenzog: Dieser Nebel hatte die gleiche Präsenz wie der in ihrem eigenen Traum, der noch in der letzten Nacht ein Gesicht ausgelöscht hatte, das sie festhalten wollte.

Die traumhafte Kreatur bewegte sich auf die Lichtung zu, und die Blumen erloschen eine nach der anderen.

🔥 Das Erwachen einer Blume

Ohne nachzudenken, streckte Oraclia die Hände nach der nächsten Blume aus. Sie wollte sie schützen, wenn auch nur eine. Ein Lichtstrahl stieg aus ihrer Brust auf — ein Licht, das sie noch nie gesehen hatte, das aber ihren eigenen Namen erkannte.

Die Blume öffnete sich abrupt. Sie entfaltete große Blütenblätter aus Glas und Licht, wie ein Miniaturstern. Der Schlechte Traum wich zurück, zischend, vom Glanz zerrissen.

Der Hypnoli starrte sie fassungslos an.

„Du hast eine Blume geweckt… unmöglich… es sei denn…“

Er näherte sich zitternd.

„Oraclia, vielleicht bist du nicht nur eine Besucherin. Du bist vielleicht… eine Trägersin von Träumen.“

🌟 Das Geheimnis bricht auf

Als die Bedrohung nachließ, blieb die erwachte Blume über Oraclias Hand schwebend, als wäre sie an ihren Atem gebunden. Sie leuchtete sanft, wie ein wiederentdeckter Seelenfunken.

Der Hypnoli flüsterte: „Hypnos wird wissen, was das bedeutet. Aber jede Antwort hat ihren Preis. Bist du bereit, den dritten Bogen zu überschreiten?“

Oraclia spürte etwas — tief in sich, an einem Ort, wo unsichtbare Fäden verwoben sind — sich öffnen.

Sie hob die Augen zu dem noch dunklen Pfad vor ihr und antwortete: „Ich bin bereit.“

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